Dringend gesucht: Neue Tools für digitale Workshops!

Erinnern Sie sich zurück an den letzten Präsenz-Workshop, an dem Sie teilgenommen haben. Ganz sicher gab es da unterschiedliche Menschen-Typen, nämlich einerseits die lauten Sprech-Denker, die sich für Gewöhnlich durch einen großen Redeanteil auszeichnen. Und andererseits die etwas zurückhaltenderen Personen, die lieber zuerst Nachdenken und sich dann zu Wort melden. Mein Führungsstil und Bestreben ist es, die meisten “Besprechungen” zu Workshops zu machen, in denen alle Anwesenden zu Wort kommen. Damit das funktioniert und alle Ideen und Stimmen sicht- und hörbar werden, gibt es unzählige Moderationstechniken, die man nutzen kann. Stillarbeit auf Post Its und Zetteln, die an die Wand gepinnt werden, das bewusste Durchmischen von Teams oder explizite Zeitbeschränkungen. Das alles funktioniert sehr gut, wenn sich alle Beteiligten in einem Raum befinden.

Anders sieht es aus, seit wir uns in dezentralen Büros befinden. Auch jetzt finden bei den Techniklotsen zahlreiche Workshops statt, denn die aktuelle Zeit ruft geradezu nach dem gemeinsamen Neu-Denken von Prozessen, Strukturen und mitunter der ganzen Organisation. Das Mittel der Wahl sind jetzt Telefonkonferenzen, die nächste Steigerungsstufe dann Videocalls. Logisch, denn der Vorteil zu einer normalen Telefonkonferenz liegt klar auf der Hand: Gestik und Mimik werden in das Gespräch mit einbezogen, die Aufmerksamkeit des Gegenübers ist eine andere und die Situation ähnelt deutlich eher einem persönlichen Gespräch. Bei zwei Personen oder auch sehr kleinen Gruppen können Workshops dann auch via “Standard”-Videotelefonie abgebildet werden.

Spätestens aber wenn es mehr als drei Teilnehmer*innen sind, dann zeigen sich erste Schwachstellen. Denn: Videotelefonie ist zwar eine gute Möglichkeit, um mehr Nähe aufzubauen, echte Kollaboration und sichere Moderation, die man in einem Workshop mit vielen Personen braucht, ist das noch lange nicht. Und damit steht nicht nur die Qualität des Workshops auf dem Spiel, sondern auch die Zufriedenheit der Beteiligten.

Wir brauchen einen neuen Werkzeugkasten!

Was wir jetzt also brauchen, sind neue Werkzeuge, die zu den veränderten Rahmenbedingungen passen. Und zwar dringend, wie ich inzwischen selbst gemerkt habe. Auch ich war in meinen ersten virtuellen Workshops kein perfekter Moderator und musste danach feststellen, dass das Ergebnis vermutlich ein anderes gewesen wäre, wenn alle gemeinsam in einem Raum gesessen hätten. So musste ich davon ausgehe, dass nicht alle Fragen geklärt waren – ein unbefriedigender Zustand für mich. Mein Ziel ist es deshalb, möglichst bald einen neuen Toolmix zur Verfügung stehen zu haben, mit dem ich Workshops für alle Beteiligten zufriedenstellend leiten kann. Der Moderationskoffer, der sonst jederzeit bereit im Schrank steht, muss jetzt digitalisiert werden. Das schließt Multiuser-Whiteboards mit digitalen Post-ITs genauso ein, wie Breakout-Räume für Teil-Gruppen, Screen-Sharing oder die Nutzung von visuellen Signalen im Mute-Modus.

Im Moment bedeutet das noch, dass wir gleichzeitig verschiedene Tools und Kanäle nutzen müssen. Für eingespielte Teams, die mit den unterschiedlichen Systemen vertraut sind, ist das kein Problem. Neue Team-Konstellationen oder gar Termine mit Kunden sind dann schon schwieriger zu organisieren und erfordern aktuell noch mehr Vorbereitung. Diesen Mehraufwand müssen wir aber bereit sein zu gehen; auch, um die Mechanik von guten virtuellen Workshops zu erlernen und herauszufinden, wie wir die technischen Potenziale bestmöglich nutzen. Je mehr wir dazu wissen, desto höher wird auch die Wahrscheinlichkeit, dass schließlich mit den Ressourcen der Techniklotsen ein eigenes Tool erschaffen, dass dann wie ein Schweizer Taschenmesser alle Features unter einem Dach vereint.

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