Vor einiger Zeit schrieb ich einen kleinen Artikel zum Thema Design Thinking. Dabei ging es um das Ausarbeiten neuer Ideen in Zeiten und Situationen, die Innovationen und Neuausrichtungen bedürfen. Sogenannte Kreativtechniken sollen dabei helfen, gewohnte Sichtweisen zu erweitern , Ideen zu heben bzw. zu entwickeln und Lösungen für aktuelle Gegebenheiten zu kreieren. Aber wie heißt es so schon bei Schillers Wilhelm Tell: „Vom sichern Port lässt sich’s gemächlich rathen“ oder in unseren Kontext übersetzt: sowas schreiben ist ja einfach, wenn man es nicht selber umsetzen muss. Darum einmal ein paar ergänzende Worte zu diesen Kreativtechniken.
Mein erster Tipp: nehmt euch selbst nicht zu ernst. Alle Techniken die zum Einsatz kommen sind erfolgreicher, wenn die uns eigene Hemmschwelle zum rational-ernsten Denken etwas außer Kraft gesetzt wird. Versucht euch etwas Fantasie zu erlauben. Gewagt – ich weiß. Grade in unserer rationalen Leistungsgesellschaft wird der Fantasie eher ein geringer Stellenwert eingeräumt. Unsere Führungspersonen leben oft (besonders in den technischen Bereichen) den seriösen und ernsten Führungsstil vor. Nichts desto trotz (oder grade deswegen) , in der Fantasie steckt viel Potential. Daher erlaubt sie euch. Es gibt schöneModerationsmethoden, wie z.B. „die gute Fee“, die speziell dazu gedacht sind, Räume zu öffnen und Ideen heraus zu kitzeln. Natürlich fällt das manchen Menschen leichter als anderen. Entweder ist die Soziale Prägung bei diesen Personen eine andere gewesen (Fantasie und Kreativität wird nicht als uncool war genommen) oder die Verknüpfungen im Gehirn sind einfach anders aufgebaut. Besonders offen und kreativ sind Menschen , bei denen die linke (logische Denkmuster, systematisches Denken) und die rechte Gehirnhälfte (Intuition und kreativen Impulse) gut miteinander kommunizieren. Und nicht bei jeden Menschen ist (Achtung Wortspiel) der „Balken im Kopf“ entsprechend trainiert. Darum einmal einige Anregungen über die eben genannte Fee hinaus:
Wie kann ich die Chance auf Ideen steigern?
Der Klassiker ist hier natürlich das Brainstorming. Eine Gruppe aus Menschen lässt einfach einmal alles an Gedanken raus, was grade zwischen den Synapsen hin und her hüpft. Gerne auch auf Ideen der anderen aufbauend. Zu diesem Zeitpunkt ist alles erlaubt. Kritik oder Negation wird außen vor gelassen. Nicht jeder Mensch ist aber gleichermaßen Kommunikativ. Für die stilleren unter uns ist das Brainwriting daher der bessere Weg. Hier wird einfach alles aufgeschrieben und angepinnt. Die angepinnten Kärtchen können dann von den anderen Personen in der Gruppe aufgegriffen und erweitert werden.
Kreativ-Spaziergänge sind ein weiteres tolles Mittel. Gerne aus dem beruflichen Territorium hinaus. Geht mal in den Wald, Tierpark, Einkaufspassage. Überall da, wo Inspirationen einprasseln können. Hauptsache nicht in der eigenen Firma. Gewohnte Umgebungen unterstützen gewohnte Denkmuster. Und wir wollen ja neue Ideen!
6-3-5-Methode
Spannendes Format: Sechs Teilnehmer bekommen je ein Blatt Papier Jeder schreibt drei Ideen oder Gedanken. Nach fünf Minuten wird das Blatt weitergegeben, der weitere Gedanken zu der ersten Idee dazuschreibt. Und so geht es reihum. Am Ende kommt ggf. was spannendes zu jeder Idee dabei heraus.
Advocatus Diaboli, der Anwalt des Teufels
Auch eine witzige Methode. Sinn ist es, die bereits verworfenen Ideen wieder aufzugreifen und Argumente zu finden, diese doch umzusetzen. Wird sehr oft als sehr unterhaltsam empfunden.
Weitere Klassiker wie Mind-Map, Interviews, Lean Coffee oder die Walt-Disney-Methode nenn ich hier zwar einmal, sie sind den meisten von euch aber bestimmt bekannt. Ansonsten ist das Web voll mit Kreativen Arbeitsmethoden.
Bei all den Techniken bleibt aber Eines essentiell. Seit offen für diese Art des Denkens. Und lasst euch von den Menschen, die dies alles als vergeudete Lebenszeit ansehen nicht in dem was ihr tut beeinflussen. Das wäre zu schade für all diese Möglichkeiten.
In dem Sinne…..
Maik Wickbold
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Über den Autor:
Maik Wickbold ist bei den Techniklotsen vor allem für die agilen Projekte zuständig. Als Agile Coach und Scrum Master begleitet er Projektteams und Fachkräfte bei der Umsetzung Ihrer Projekte und dem Erreichen Ihrer Ziele. Sie haben Fragen oder Wünsche zum Thema? Maik freut sich auf Ihre Nachricht.
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