Agiles Arbeiten ist Wirklichkeit!

Seit etwa drei Wochen befinden wir uns im Krisenmodus, in dem sich das gesamte Leben verändert hat. Unsere Arbeitswelt wurde von den Füßen auf den Kopf gedreht und wir mussten uns anpassen. Inzwischen haben sich glücklicherweise sehr viele Strukturen sortiert: Schwachstellen wurden behelfsmäßig digitalisiert und ausgebessert, vielleicht überflüssige Abläufe wurden weggelassen und neue Möglichkeiten, die zuvor undenkbar waren, geschaffen. Das ist gut so, denn wenn wir den Prognosen der öffentlichen Stellen folgen, dann werden wir für unsere Kunden auch in den nächsten Wochen noch viel möglich machen müssen.

Der Wechsel von den Details zur Vogelperspektive

Trotzdem lohnt schon ein Blick zurück und ein Wechsel aus der Detail- in die Vogelperspektive durch den wir das Vorher mit dem Nachher vergleichen und unsere Lehren daraus ziehen. Und zwar schon jetzt, obwohl die Corona-Krise noch nicht ausgestanden ist!

In den vergangenen Monaten hätte ich jederzeit unterschrieben, dass wir auf dem Weg sind, ein agiles Unternehmen zu werden. Gemächlichen Schrittes haben wir die Organisation umgebaut, um für unsere Kunden besser liefern zu können. Nur nichts überstürzen, alle mitnehmen – und dann kam Covid-19.

Was ist passiert? Die Krise hat uns dazu gezwungen, unser Verhalten anzupassen! Nun ziehen alle an einem Strang, das Ziel fest im Blick: nämlich gemeinsam mit unseren Kunden an Lösungen für ihre Problemen zu arbeiten.

Warum uns das so gut von der Hand geht? Die richtigen Köpfe kommunizieren permanent miteinander, statt sequentiell hintereinander die Aufgabenpakete abzuarbeiten. Wir bauen erstmal funktionierende Lösungen und dokumentieren dann, was wir gemacht haben, statt vorher seitenweise Vorgaben zu schreiben. Wir arbeiten eng mit dem Kunden zusammen, bis die Lösung seinen Vorstellungen entspricht. Dazu liefern wir früh erste, unvollständige aber funktionierende Versionen. Diese entwickeln wir dann iterativ weiter.

Das ist agiles Arbeiten! Ohne es zu merken und vor allem ohne langwierige Implementierungen ist das Kernstück unseres Unternehmens im Schnellverfahren agil geworden. Und ich meine nicht irgendwie neumodisch agil, wie es jetzt viele Unternehmen behaupten. Ich meine agil im ursprünglichen Sinne des “Agilen Manifestes”.

Beschleunigung auf guter Basis

Die Situation zeigt also, dass agiles Arbeiten sinnvoll ist – nicht nur in der Software-Entwicklung. Aber wie war das in dieser kurzen Zeit möglich? Ich denke es liegt daran, dass die Grundlagen bei uns gelegt waren: Fachkompetenz und gegenseitiges Vertrauen als Basis für reibungslose Zusammenarbeit und schnelles Feedback. Und die Bereitschaft, sich zu verändern, um etwas Wichtiges zu leisten.

Aber noch etwas hat sich geändert: Die Kunden nehmen sich auf Fach- und Entscheiderebene die Zeit, die Entwicklung zu begleiten, treffen ihre Entscheidungen schnell und verstehen, dass wir zunächst mit Kernprodukten starten, die funktionieren, aber noch nicht bis ins letzte Detail ausgearbeitet sind.

So ist die Zusammenarbeit für alle Seiten erfolgreich und motivierend. Weil jeder spürt, wie wirksam sein Beitrag ist.



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