Planning Poker

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… oder wie viel habe ich zu tun?

Kennen Sie das:

  • Sie haben sich eine bestimmte Anzahl von Aufgaben oder User Stories für den nächsten Sprintzyklus vorgenommen und müssen zum Ende hin feststellen, dass nur ein Bruchteil umgesetzt werden konnte?
  • Eine kleine Aufgabe entpuppt sich auf einmal als mit Abhängigkeiten übersäter Gigant und zerschießt die ganze Planung?
  • In einem Sprint schaffen Sie eine Menge an Aufgaben und wie verhext – im Nächsten klappt gar nichts. Sie aber wissen überhaupt nicht warum?

Oft liegt im Hintergrund immer eine ähnliche Situation:

Die Zeit für das Abarbeiten der User Stories wurde falsch oder gar nicht eingeschätzt.

Genau zu diesem Zweck gibt es eine Methode in der agilen Welt – das Planning Poker:

Unter Planning Poker versteht man eine Methode zur Aufwandsschätzung von User Stories in agilen Projekten.

Wie funktioniert dies genau?

Die Teilnehmer:innen dieser illustren Pokerrunde sollten das Team, der PO (Product Owner) und die AG (Auftraggeber:innen) sein. Der Agile Coach oder der SCRUM Master moderiert diese Methode.


Bevor es richtig los geht:

  • Die User Storys werden alle hervorgeholt, vorgelesen und nebeneinander auf den Tisch (oder das digitale Whiteboard) gelegt.
  • Es gibt Karten mit Zahlen: 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21 usw. (na, wer hat die Fibonacci-Folge erkannt?). Jeder Teilnehmer bekommt ein solches Kartendeck.
  • Als nächstes wird eine Referenz-Story gewählt. Alle Beteiligten einigen sich mit einem Wert darauf, wie aufwändig diese Story in der Umsetzung ist. An diesem Referenzwert richten sich nun die folgenden Einschätzungen der anderen Storys aus.

Nun geht es los:

  • alle Teilnehmenden legen verdeckt den Zahlenwert auf die Story (Story Points), bei dem Sie glauben, dass dieser zur Schwierigkeit passt.
  • Ist dies erfolgt wird zeitgleich umgedreht. 

Was kann nun passieren?

  • Alle Schätzwerte sind gleich? Super, in dem Fall besteht Konsens und die User Story wird mit der Punktzahl bewertet.
  • Schätzwerte sind ähnlich? Wenn die Differenz nur gering ist, dann wird der höchste Wert genommen. Dies geschieht um auf Nummer sicher zu gehen was die Belastung angeht. Es wird darüber aber nicht diskutiert.
  • Schätzwerte divergieren stark? In diesem Fall begründen die Teilnehmer, warum Sie denken, dass die Story so bewertet werden sollte und versuchen über eine Diskussion zu einem Konsens zu kommen. Der Konsens wird in eine oder mehrere neuen Schätzrunden durch einen gemeinsamen Wert bestätigt.

Abschluss:

Nach einiger Zeit hat das Team raus, wie viele „Story Points“ in einem Sprint machbar sind. Ist dies der Fall und sind die User Stories realistisch geschätzt, ist das Planning Poker ein tolles Instrument, um den nächsten Sprint zeitlich und inhaltlich optimal zu planen.

Tipp:

Teams verändern sich mit der Zeit.  Nach der Teamuhr von  Bruce Tuckman gibt es unterschiedliche Phasen der Zusammenarbeit und der Leistungsfähigkeit. Je besser ein Team in der Zusammenarbeit ist, desto mehr wird auch geschafft. Daher ist es sinnvoll das Planning Poker von Zeit zu Zeit einmal zu beleuchten und ggf. die Story Points neu einzustufen.

Maik Wickbold | Techniklotsen GmbH

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Über den Autor:
Maik Wickbold ist bei den Techniklotsen vor allem für die agilen Projekte zuständig. Als Agile Coach und Scrum Master begleitet er Projektteams und Fachkräfte bei der Umsetzung Ihrer Projekte und dem Erreichen Ihrer Ziele. Sie haben Fragen oder Wünsche zum Thema? Maik freut sich auf Ihre Nachricht.

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