Es geht um die Menschen! Digitalisierung muss wirken

Die letzten Wochen waren aufregend. Wir standen plötzlich vor neuen Herausforderungen, die uns privat und beruflich an die Grenzen unserer Komfortzone gebracht haben – stellenweise auch darüber hinaus. Aber, das will ich sagen, ohne dabei pathetisch zu klingen, wir haben auch diese Zeit überstanden. Das heißt nicht, dass jetzt, wo wir langsam über Lockerungen der Beschränkungen nachdenken, alles vorbei ist. Sondern dass wir stolz sein können, dass wir alle an einem Strang gezogen haben, um die Krise gemeinsam zu bewältigen. 

Prestige vs. Problemlösung

Eine Sache hat die Krise zudem gezeigt: Nämlich dass Digitalisierungsprojekte immer dann erfolgreich sind, wenn Überlegungen nicht damit beginnen, ein bestimmtes Tool einzusetzen, sondern ein bestimmtes Problem lösen zu wollen. Wenn also der Findungsprozess für eine Lösung mit der Formulierung der Anforderungen beginnt und dann ergebnisoffen gestaltet ist. Vielleicht ist er geradlinig, vielleicht sind auch ein paar Schleifen notwendig. Wichtig ist, einfach irgendwo anzufangen, um vielleicht unterwegs zu erkennen, an welcher Stelle man umzusatteln muss. Wer mit diesem flexiblen und agilen Ansatz arbeitet, der kann verschiedene digitale Lösungen testen und am Ende die beste Variante für den individuellen Anwendungsfall finden. 

Ganz anders sieht es aus, wenn die Digitalisierung nur ein Prestigeprojekt ist. Wenn neue Tools also rein aus Prinzip eingesetzt wurden, weil sie modern oder im Moment angesagt sind. In solchen Fällen stehen weder ein strategischer Zweck noch entsprechende Prozesse dahinter, die Tools wirken dann wie seltsame Anhängsel, die nicht so richtig zum Rest der Organisation passen wollen. Kein Wunder, dass es dann Probleme bei der Implementierung gibt, Mitarbeiter*innen damit nicht glücklich sind oder Tools einfach nicht genutzt werden. Dann ist Digitalisierung leider absolut nutzlos, wenn nicht sogar hinderlich. Denn sie verschlingt Zeit, Geld und Ressourcen und schafft zusätzlich Ressentiments gegenüber anderen digitalen Initiativen. 

Es geht um die Menschen

Ganz besonders die Arbeit in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft führt uns jeden Tag vor Augen, was die Digitalisierung leisten kann, wenn sie mit Sinn und Verstand angepackt wird: Sie schafft neue Potenziale, mit denen wir Probleme unseres täglichen Lebens lösen können. Das war schon immer so, durch die Corona-Krise ist das nun deutlicher, als je zuvor. Hören wir also auf, “digital” als Beweis dafür zu nutzen, wie fortschrittlich oder erfolgreich ein Unternehmen ist, sondern es durch “problemlösungsorientiert” zu ersetzen.  Mit den Techniklotsen arbeiten wir deshalb weiter daran, dass wir Deutschland und unser Gesundheits- und Sozialwesen digitalisieren, indem wir Visionen und Zielbilder entwerfen, die Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen. Und ich werde immer wieder unterstreichen: Wenn Digitalisierung nur sich selbst dient, dann sie überflüssig. Es geht um die Menschen. Immer!

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